IHR GUTES RECHT BEIM REIMPORT ZU SPAREN

Margen

Wesentliche Bestandteile der Preisbildung eines industriell gefertigten Produktes sind neben Kosten für z.B. Produktion, Administration, Vertriebssystem und Steuern das Image des jeweiligen Produktes und die daraus resultierenden Margen des Unternehmens.

Dieses spiegelt sich besonders in der Automobilbranche wieder. Nicht jede Marke ist in jedem Land gleich erfolgreich, gerade in Ländern mit einer eigenen Automobilindustrie zählen im eigenen Land gefertigte Volumenmodelle zu den Erfolgreichsten. Große Automobilnationen wie Deutschland, Frankreich und Italien mit Ihren traditionellen Käufergruppen sind das beste Beispiel. Neben Tradition und dem Markenimage sind unterschiedliche Steuern und Abgaben sowie die Kaufkraft eines Marktes und das daraus resultierende Kaufverhalten ein weiteres Element der Gewinnerwartung und somit der Preisbildung.

Neuwagenkäufer in Deutschland sind sich vielfach nicht bewusst, dass sie nach Abzug der Mehrwertsteuer häufig einen zwischen 10 % und 30 % höheren Nettopreis für ihr Auto zahlen als ihre europäischen Nachbarn.

Und nicht immer ist dann dieses Modell in Deutschland besser ausgestattet als in anderen Märkten. Warum auch, zur Freude ganz besonders deutscher Automobilhersteller individualisieren Kunden aus dem eigenen Land ihre Traumautos gerne häufiger als anderswo.

So haben dann europäische oder japanische Konkurrenten mit ihren bekanntermaßen oft preiswerteren und serienmäßig besser ausgestatteten Autos oft das Nachsehen.

Der Markenhandel, von den Automobilherstellern oder dessen Importeuren quasi als monopolartiges Vertriebsnetz etabliert, bekommt auch in Deutschland seinen Anteil von dem was hier ein Auto kostet. Durchschnittliche Margen von 13 – 18 % sowie zusätzliche Bonussysteme stehen den Vertriebspartnern individuell zur Verfügung. Je nach Marke und Modell bringt somit der durchschnittliche Verkauf eines fabrikneuen Mittelklassewagens nach Steuern und Betriebskosten eine Nettoeinnahme von ca. 800,- bis 1.500,- Euro.

Hersteller und Handel deutscher Volumenmodelle, die im eigenen Land aktuell mit außergewöhnlich hohen Verkaufszahlen glänzen wie z.B. Volkswagen, sind in anderen Ländern trotz deutlich niedrigerer Preise und geringerer Handelsspannen weniger erfolgreich.

Am Beispiel Dänemarks mit seinen extrem hohen Steuern wird die Bandbreite sichtbar, die ein Automobilhersteller wie Volkswagen in der Preisgestaltung nutzen kann bzw. muss, um dort mit der überwiegenden Zahl seiner Modelle präsent zu sein.

Doch wie die Konzernmutter muss sich auch das dänische Volkswagen-Vertriebsnetz mit einem wesentlich geringeren Ertrag zufrieden geben. Das in unseren Augen sehr komplizierte dänische Steuersystem schreibt die Marge als Bestandteil dieses Systems beim Neuwagenkauf auf nur 9% vom Nettopreis fest.

Ausgehend von den ohnehin sehr niedrigen Nettopreisen hat ein dänisches Autohaus beim Verkauf beispielsweise eines Kleinwagens eine Nettoeinnahme nach anteiligen Steuern und Betriebskosten von nur noch ca. 300,- Euro!